TSV Karlburg - TuS Feuchtwangen 2:4 (0:2)

Zitterpartie am Main

In einem bis zum Ende spannenden Spiel, bot der TuS den Zuschauern zwei grundverschiedene Halbzeiten und machte sich insbesondere in der zweiten Halbzeit das Leben selbst schwer. Letztlich war es aber wieder die individuelle Klasse und die Ausgeglichenheit des Kaders, die zum Erfolg führte. Mit Christian Beck, Seyler, Lux, Willer, Keilwerth und Kreißelmeier fehlte eine ganze Reihe von Stammspielern. Dass mit Roll und dem jungen Wegert zwei nachgerückte Spieler den Deckel auf das Spiel machten, war ein Indiz dafür.

Die erste Halbzeit gestaltete der TuS überlegen. Vorne brandgefährlich und in der Defensive mit einem sicheren Stellungsspiel, das kaum Chancen für die Heimelf zuließ. Bereits mit der ersten Chance in der 12.Minute ging der TuS in Führung. Biegler setzte sich über links durch, bediente den mitgelaufenen Schaller, der den Ball aber nicht unter Kontrolle bringen konnte. Davon profitierte der dahinter stehende Reichert, der den Ball zum 1:0 im Tor unterbringen konnte. Mit der Führung im Rücken, entwickelte der TuS noch mehr Selbstvertrauen und ließ Ball und Gegner laufen. Die Achse Basar/Schaller/Bartels und Biegler machten richtig Betrieb und zwangen die Heimelf zu weiten Bällen, weil sie kaum einen Spielaufbau zuließen. Das 2:0 in der 27.Minute war eine logische Folge der Überlegenheit und ein klasse Tor des zweifachen Torschützen Reichert. Bartels schlug einen weiten Diagonalball auf Schaller, der seinen Gegenspieler enteilte und den Ball quer auf Reichert legte, der Torwart Brand keine Chance ließ.

Auf die erste richtige Torchance der Heimelf mussten die Zuschauer bis zur 42.Minute warten. Nach einer Flanke von Bachmann, brannte es lichterloh im Fünfmeterraum des TuS. Mit gemeinsamen Kräften konnte der TuS die Situation zur Ecke retten, die abermals gefährlich wurde. Der Kopfball von Wießmann strich knapp am Tor von Deeg vorbei. Als sich dann nach Wiederanpfiff von Schiedrichter Söllner zur zweiten Halbzeit, Torhüter Brand einen riesen Bock leistete, war das Spiel eigentlich entschieden. Einen Rückpass eines Mitspielers vertändelte er leichtfertig und Biegler luchste ihn den Ball ab und schob zum 3:0 ein.

Was der TuS sich dann leistete, kann man getrost als grob fahrlässig bezeichnen. Viel zu weit aufgerückt und mit nachlassender Laufleistung, gab man dem TSV Karlburg immer mehr Räume und kam selbst überhaupt nicht mehr ins Spiel. Heimstürmer Machau nahm dieses Geschenk gerne an und überlief in der 53.Minute die TuS-Abwehr und verkürzte auf 1:3. Drei Minuten war es wieder der starke Machau, diesmal unter Mithilfe von TuS-Torhüter Deeg, der den Ball zum 2:3 ins Tor lupfte. Der TuS konnte sich in dieser Phase nur noch sporadisch befreien und kam in der 62. Und 64.Minute zu zwei Halbchancen durch Reichert und Schaller.

In der Folgezeit musste der TuS Schwerstarbeit in der Defensive verrichten. Torwart Deeg machte in dieser Phase seinen Fehler mehrfach wieder gut und war ein überragender Rückhalt. Erst klärte er in der 66.Minute einen scharfen Schuss von Wabnitz und war auch in der 73.Minute im eins gegen eins gegen Machau der Sieger. Die spielentscheidende Szene ereignete sich in der 74.Minute. Bastian Beck brachte seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Söllner entschied auf Elfmeter. Wieder war es Deeg, der den scharf getretenen Ball von Wießmann aus den Winkel fischte. Was aber danach passierte, war zumindest für die heimischen Zuschauer das blanke Entsetzen. Der von Deeg gehaltene Ball prallte an den Fünfmeterraum zurück und der Elfmeterschütze knallte die Kugel freistehend über das leere Tor.

Spätestens jetzt war jedem im TuS-Team klar, dass der Auswärtsdreier in greifbarer Nähe war. Aufopferungsvoll kämpfte man um jeden Ball und stemmte sich erfolgreich gegen ein weiteres Gegentor. Ein glückliches Händchen hatte Trainer Ralf Meier mit der Einwechslung von Roll und Wegert, die Tags zuvor noch in der Kreisliga in Elpersdorf spielten. Roll schnappte sich in der 90.Minute im Mittelfeld den Ball, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und schickte Schaller auf die Reise. Dieser legte quer auf Wegert, der trotz seiner achtzehn Jahre ganz abgezockt zum 4:2 einschob.

Um sich langfristig im Mittelfeld der Landesliga zu etablieren, muss es dem TuS in Zukunft gelingen, eine starke Leistung auch über neunzig Minuten zu kompensieren. Denn hätte der TuS den TSV Karlburg nicht selbst stark gemacht, hätten sie an diesem Nachmittag keine Chance gehabt.

 

Aufgebot: Deeg, Schreiber, Bastian Beck, Richter (58.Lindörfer),Bartels, Arold, Schaller, Häffner, Biegler (82.Roll), Basar, Reichert (90.Wegert)

Zurück