SC Aufkirchen - TuS Feuchtwangen 3:3

Ein Spiel für die Zuschauer

Nach einem Derby das zur Halbzeit 0:0 steht und am Ende 3:3 muss man als Berichterstatter schon das Ganze etwas sacken lassen, um zu einer objektiven Beurteilung zu kommen. Viele werden diskutieren, war das das gerechte Ergebnis, oder war es für die ein oder andere Mannschaft eher glücklich oder unglücklich.

Die Aussage von Aufkirchens Trainer Josef Pelczer nach dem Spiel kommt der Wahrheit schon ziemlich nahe: „Dieses Ergebnis hilft eigentlich keinen der beiden Mannschaften weiter“! Sicherlich hat er damit nicht unrecht, denn bei einem Unentschieden von zwei Kellerkindern liegt dieser Verdacht nahe. Und trotzdem gab es heute einen Gewinner. Es waren die Zuschauer, die eine zweite Halbzeit erlebten, die mit allem gespickt war, was man sich im Fußball wünscht. Tore, rassige Torraumszenen, intensive Zweikämpfe (die immer fair geführt wurden) und am Ende des Spiels ein offener Schlagabtausch. Sicherlich waren die heimischen Zuschauer nach den beiden Lattentreffern kurz vor Spielende enttäuscht, dass es nicht zum Heimsieg reichte. Die vielen neutralen Zuschauer aber, das hörte man immer wieder, waren aufgrund der Leistung die beide Mannschaften abgerufen haben, sehr zufrieden. Der SC Aufkirchen genauso wie der TuS Feuchtwangen haben eine Verantwortung gegenüber ihrer treuen Fans und der immer weniger werdenden Zuschauer im Amateurbereich. Dieser Verantwortung ist man heute mehr als gerecht geworden, denn die knapp 500 Besucher werden sicherlich wieder kommen.

TuS Trainer Ralf Meier und SC-Coach Josef Pelczer werden da sicherlich etwas genauer hinschauen. Immerhin gibt es bei drei Gegentore für jede Mannschaft, drei geschossene Tore und jede Menge vergebenen Chancen einen größeren Analysebedarf. Dass sie dabei feststellen, dass die Heimmannschaft sich eine Überlegenheit im Mittelfeld erarbeiten konnte, dürfte niemand überraschen. Was optisch wie eine Überlegenheit des SC Aufkirchen aussah, konnte sich aber nicht auszahlen, weil entweder das Glück nicht Pate stand, oder der junge TuS-Keeper Jens Lindörfer etwas dagegen hatte. Sein Gegenüber Tim Friedrich stand ihm aber in nichts nach, denn auch er musste gegen Fabian Bachbauer zweimal sein ganzes Können abrufen.

Gut verstehen kann man die Aussage des Aufkirchner Livetickeres, der von einem sehr unglücklichen Punktverlust sprach. Natürlich wurde er dabei von seiner Liebe zu seinem Verein und den beiden angesprochenen Lattentreffern geleitet. Denn wäre der TuS in seiner allerletzten Aktion etwas cleverer vorgegangen, als Steven Bartels den völlig blank stehenden Fabian Bachbauer übersehen hätte, wäre noch nicht mal der verdiente Punkt in Aufkirchen geblieben.

Am Anfang meines Berichts sprach ich „von Spiel sacken lassen“! Mit genügend  Abstand zum heutigen Nachmittag lege ich mich fest. Ich gratuliere den SC Aufkirchen zu einer couragierten Leistung, die einen Sieg verdient gehabt hätte. Der TuS hingegen, kann von einem Punktgewinn sprechen und wird sich in den nächsten Spielen weiter steigern müssen.

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